
Die Deutsche Telekom will mehr für den Datenschutz ihrer Kunden tun. Wie die "WirtschaftsWoche" am Samstag berichtete, soll der Internetverkehr über Knotenpunkte in den USA und Großbritannien reduziert werden. Es habe bereits einen entsprechenden Vorschlag gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium gegeben, schreibt das Magazin weiter.
Von Deutschland (nur) nach Deutschland
Für den innerdeutschen Datenverkehr will die Telekom demnach ein so genanntes "National Routing" einführen. Dabei sollen E-Mails und Datenpakete, die von einem deutschen Ort an einen anderen Ort in Deutschland geschickt werden, nur über Knotenpunkte innerhalb Deutschlands wandern und nicht mehr über internationale Routen.
Thomas Kremer, Telekom-Vorstand für Datenschutz, wird von der "WirtschaftsWoche" mit den Worten zitiert: "Beim Transport zwischen Sendern und Empfängern in Deutschland wollen wir garantieren, dass kein Byte Deutschland verlässt und auch nicht vorübergehend die Grenze überschreitet." Mittelfristig sei auch eine europäische Lösung - ohne Großbritannien - denkbar. Vorbild sei das Schengen-Abkommen zur Abschaffung stationärer Grenzkontrollen.
Es gibt schon jetzt Zweifel
Ohne Weiteres kann die Telekom ihr Vorhaben aber offenbar nicht umsetzen. Denn es werde die Zustimmung aller Wettbewerber benötigt, heißt es weiter. Bei internationalen Konzernen wie Vodafone und Telefónica laufe bereits eine sehr genaue Prüfung des "National Routing"-Vorhabens.
Und auch bei QSC, einem nur in Deutschland tätigen Unternehmen, ist man skeptisch: "Im Internet lässt sich nicht zweifelsfrei erkennen, ob Daten national oder international geroutet werden", sagte der Datenschutzbeauftragte des Unternehmens, Thomas Bösel, der "WirtschaftsWoche" unter Verweis auf einige technische und gesetzliche Hürden.
(Hayo Lücke)
- einfach DENIC nutzen? Zuletzt kommentiert von Budie12 am 16.10.2013 um 13:58 Uhr