
Der Plan für ein Smartphone mit dem offenen Betriebssystem Ubuntu hat mit über 12,8 Millionen Dollar einen Rekord für von Nutzern finanzierte Projekte aufgestellt. Dennoch sind die Entwickler des "Ubuntu Edge" gescheitert: Sie wollten eigentlich 32 Millionen Dollar einsammeln. Die Unterstützer sollen nun ihr Geld zurückbekommen.
Ambitioniertes Ziel
Die 32 Millionen Dollar waren von Anfang an ein überaus ambitioniertes Ziel. Die Unterstützer sollten 695 Dollar für ein Telefon zahlen, dass es nur in Entwürfen existierte. Dafür versprachen ihnen die "Edge"-Entwickler ein High-Tech-Telefon, das sowohl mit der Linux-Variante Ubuntu als auch mit dem Google-Betriebssystem Android laufen und zudem einen Desktop-PC ersetzen sollte.
Das Projekt sorgte international für Aufsehen, unter anderem nachdem der Finanzdienstleister Bloomberg sich für 80.000 Dollar ein "Unternehmenspaket" aus 115 Geräten sicherte. Es blieb aber die einzige Großbestellung dieser Art. Auf Kritik an dem sehr hoch angesetzten Finanzierungsziel entgegnete der Ubuntu-Betreiber Canonical, das sei die nötige Größenordnung für eine effiziente Produktion gewesen. Die Entwickler setzen nun mit Rückenwind der neuen Aufmerksamkeit weiter auf Gespräche mit Handy-Herstellern und Netzbetreibern.
Trend Crowdfunding
Den bisherigen Rekord beim "Crowdfunding" hatte die Computer-Uhr "Pebble" im Mai vergangenen Jahres mit knapp 10,27 Millionen Dollar aufgestellt. Während die Auslieferung der Geräte in diesem Jahr begann, warten einige der Unterstützer immer noch auf ihre Uhren.
Auch Hollywood entdeckte zuletzt das Crowdfunding: Zuletzt sammelte Regisseur Spike Lee bei der Plattform Kickstarter über 1,4 Millionen Dollar für seinen nächsten Film ein. Auch "Scrubs"-Hauptdarsteller Zach Braff sammelte dort Geld für ein Filmprojekt ein, ebenso wie die Macher der Fernsehserie "Veronica Mars".
(Christian Wolf)
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