
Überraschend hat der führende deutsche Pay-TV-Anbieter, Sky, schon am Dienstag seine Bilanz für das abgeschlossene dritte Quartal vorgestellt. Umsatz, EBITDA und Ergebnis wurden ebenso verbessert wie die Kundenzahl. Unter dem Strich steht aber nach wie vor ein zweistelliges Minus, wie den vorgelegten Kennzahlen zu entnehmen ist.
Kundenzahl legt deutlich zu
Ein ordentliches Zeugnis könnte den Vertriebsmitarbeitern von Sky ausgestellt werden. Ihnen ist es offenbar gelungen, mit Beginn der neuen Bundesliga-Saison viele Fans für ein Abonnement des Pay-TV-Riesen zu begeistern. Sehr ordentliche 185.000 Neukunden wurden zwischen Juli und September registriert. Dem standen allerdings auch 109.000 Kündigungen gegenüber. Zusammen mit dem vierten Quartal 2012, wo Kundenabwanderungen in gleicher Größenordnung zu verzeichnen waren, ist das der höchste Wert an Kündigungen seit drei Jahren. Summa summarum erhöhte sich die Kundenzahl von Sky im dritten Quartal um 76.000 auf knapp 3,53 Millionen. Hinzu kommen 280.000 Wholesale-Abonnenten, die beispielsweise bei Telekom Entertain oder Vodafone TV das Sky-Programm verfolgen.
Beachtlich: Fast die Hälfte aller Kunden (49,6 Prozent) nutzt inzwischen einen Premium-HD-Kanal. Die HD-Sender des Sky Welt Pakets werden von 2,57 Millionen Kunden genutzt, HD Film, HD Sport bzw. HD Bundesliga steht im Buchungsplan von 1,75 Millionen Kunden – 54.600 mehr als im Vorquartal. Insgesamt können über Sky inzwischen bis zu 71 HD-Sender genutzt werden. Immer beliebter wird auch der Festplattenreceiver Sky+. Die Verbreitung des Geräts, das auch die Nutzung von Sky Anytime erlaubt, kletterte auf 36,7 Prozent bzw. knapp 1,30 Millionen Kunden. Allein im dritten Quartal kamen 125.400 Geräte hinzu. Eine Zweitkarte nutzen immerhin 410.000 bzw. 11,6 Prozent aller Kunden, Sky Go verzeichnete im dritten Quartal mehr als 18,1 Millionen Logins.
Der Umsatz klettert weiter
Positiv hat sich im dritten Quartal auch der Umsatz entwickelt. Er legte im Jahresvergleich um satte 18,5 Prozent auf 392,7 Millionen Euro zu. In fast gleichem Maße (+16,3 Prozent) stiegen allerdings auch die operativen Kosten, insbesondere für das Programm wie die Bundesliga-Übertragungen – auf 363,5 Millionen Euro. Daraus ergab sich ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 29,2 Millionen Euro. Unter dem Strich wurde das Quartal allerdings mit einem Fehlbetrag in Höhe von 14,2 Millionen Euro abgeschlossen. Vor einem Jahr lag das Minus noch 16,5 Millionen Euro. Im Schnitt zahlt inzwischen jeder Sky-Kunde monatlich einen Betrag in Höhe von 34,07 Euro.
"Unsere Innovationen verändern das Fernseherlebnis unserer Kunden nachhaltig, denn wir bieten ihnen noch mehr Auswahl, Flexibilität und Kontrolle, um unser Programmangebot nutzen und genießen zu können", sagt Sky-Chef Brian Sullivan und ergänzt: "Trotz der derzeitigen wechselhaften Wirtschaftskonjunktur sind wir auf dem besten Weg, das erste positive EBITDA auf Jahresbasis in der Geschichte von Sky zu erreichen." Neu eingeführt wurde zuletzt zum Beispiel die so genannte Sky HD Fan Zone. Sie erlaubt es allen Kunden, die bereit sind, Standardpreise zu zahlen, mehrere Bundesliga- oder Europapokal-Spiele parallel auf einem Bildschirm zu verfolgen.
(Hayo Lücke)
- realistisch gesehen Zuletzt kommentiert von loxten am 11.11.2013 um 22:28 Uhr