
Im App-Streit zwischen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und ihren TV-Partnern Sky und Axel Springer AG ist eine Einigung in Sicht. Am Donnerstag wurde nicht nur bekannt, dass sich Sky weiter im Recht sieht, sondern auch, dass der Pay-TV-Sender mit Axel Springer eine Einigung erzielen konnte.
Sky-Chef: "Wir suchen keinen Streit"
"Wir bleiben bei dem, was Herr Sullivan am Dienstag gesagt hat", erklärte am Donnerstag ein Sky-Sprecher auf Anfrage. Sky-Chef Brian Sullivan hatte betont, dass das neue Sky-Angebot nicht dazu diene, der kostenpflichtigen Bundesliga-App von "Bild plus" Konkurrenz zu machen. "Ich bin davon überzeugt, dass das, was wir momentan tun, richtig ist, aber wir suchen keinen Streit", hatte Sullivan erklärt.
Die DFL hatte dagegen zur neuen Sky-App erklärt: "Im übrigen wird es dort mit Zustimmung der DFL keine lineare kurze Berichterstattung zur Bundesliga geben, die die vertraglich eingeräumte Exklusivität von Rechtepaketen verletzt."
Diese Stellungnahme wurde von der Axel-Springer-AG ausdrücklich begrüßt, der Verlag sieht dadurch sein Internetangebot geschützt, das erst eine Stunde später zu sehen ist. "Wir bauen auf die DFL, dass sie alle Angebote, die unser Recht auch nur im Ansatz beschädigen oder beinträchtigen, entsprechend ihrer eigenen Aussage konsequent unterbindet", teilte der Springer-Konzern am Donnerstag mit.
Sky zeigt maximal zwölf Minuten lange Ausschnitte - Springer akzeptiert
Am Nachmittag kam aber Bewegung in den Streit. Sky kann laut einem Bericht von "süddeutsche.de" in der neuen Saison auf seiner neuen Sport-App kostenpflichtige Berichte der Samstag- und Sonntag-Spiele kurz nach dem Abpfiff zeigen. Die Ausschnitte dürfen nach Informationen der Zeitung zwischen vier und zwölf Minuten lang sein. Rechtsgrundlage sei der neue TV-Vertrag der DFL mit ihrem größten Geldgeber.
"Wir bestätigen, dass wir die Rechtepakete G und H erworben haben", erklärte Sky-Sprecher Dirk Grosse am Donnerstag. Die Pakete umfassten die Samstag- und Sonntag-Begegnungen, beinhalteten aber nicht die Freitag-Spiele. Der Springer-Verlag, der eine Stunde nach Ende der Partien Zusammenfassungen ebenfalls kostenpflichtig auf Abruf anbietet (on demand), hat nach eigenen Angaben die nun gefundene Lösung akzeptiert. Die Gefahr eines Rechtsstreits sei damit vom Tisch.
(Jörg Schamberg)
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