
Die Tücke liegt im Detail: Keysweeper heißt ein neues Spürnasengerät, das die Eingaben einer kabellosen Tastatur aufzeichnen kann. Einem Bericht von "Spiegel Online" zufolge sieht der Apparat wie ein kleines USB-Ladegerät aus, ist aber tatsächlich ein Mini-Spion: Eine Software ist an Bord, die die Eingaben einer Tastatur entschlüsselt und speichert. Sicherheits-Spezialist Samy Kamkar stellt das Gerät in einem YouTube-Video vor.
Warn-System verschickt Alarm-SMS
Was da getippt wurde, kann entweder im Gerät oder in der Cloud festgehalten werden. Wahlweise lässt sich dem Magazin zufolge ein Signal einrichten, das bei bestimmten Schlüsselbegriffen eine SMS verschickt. Wird beispielsweise eine bestimmte Internet-Adresse angewählt oder ein Nutzername angegeben, wird das sogleich verbucht.
Durch den Akku zeichnet der Spion auch dann auf und sendet, wenn er nicht ans Stromnetz angeschlossen ist. Investieren müssen Hobby-Spione zwischen zehn und 80 US-Dollar je nach Ausstattung.
Zahlreiche Szenarien sind denkbar, von Firmenspionage über Mitarbeiter-Bespitzelung bis hin zu Kinder- oder Ehegatten-Überwachung. Die erste gute Nachricht: Nur drahtlose Microsoft-Tastaturen sind dem Bericht zufolge betroffen. Die zweite gute Nachricht: Die Nutzer müssen das Gerät offenbar selbst zusammenbauen.
Dazu bedarf es "durchschnittlicher Bastelfähigkeiten" - und das ist bekanntlich ein dehnbarer Begriff. Mancher Spion könnte hier schon an seine Grenzen stoßen und stattdessen lieber das Fremdgehen der Freundin oder das Fremdsurfen des Angestellten hinnehmen.
(Dorothee Monreal)
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