
Bochum - Die Nutzer von Googles mobilem Betriebssystem Android sind in steigendem Maße erheblichen Sicherheitsrisiken wie Datenpannen, Fake-Apps, Würmern und weiterer Malware ausgesetzt. Die Sicherheitsexperten von G Data haben im ersten Halbjahr 2018 über zwei Millionen neue Schad-Apps gezählt. Alleine 1,2 Millionen schadhafte Anwendungen wurden im zweiten Quartal verzeichnet. Rechnerisch sei im Zeitraum von April bis Juni 2018 alle sieben Sekunden eine neue Schad-App entdeckt worden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Android wegen hoher Verbreitung im Fokus von Cyberkriminellen
Ein großer Teil der Smartphone-Nutzer weltweit sei gefährdet: Im zweiten Quartal sei Android auf rund 76 Prozent der Smartphones installiert gewesen. In Deutschland komme Android auf fast 70 Prozent der Smartphones zum Einsatz. Die große Zahl der Nutzer mache Android für Cyberkriminelle besonders attraktiv.
G Data: 2018 rund 3,5 Millionen neue Android-Schädlinge möglich
Konkret sei mit 2.040.293 neuen Schaddateien für Android im ersten Halbjahr ein trauriger Rekord aufgestellt worden. Die Halbjahreszahl habe bereits die Gesamtzahl der Schädlinge im Jahr 2015 übertroffen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2017 sei die Anzahl neuer Schaddateien um rund 40 Prozent gestiegen. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet G Data mit insgesamt rund 3,5 Millionen neuen Android-Schädlingen.

Viele Attacken gezielt im Bereich Mobile Gaming
Ein Schwerpunkt der Cyberkriminellen liege auf dem beliebten Mobile Gaming, dadurch würden die Malwarezahlen schnell steigen. So hätten Kriminelle beispielsweise den Hype um die anstehende Android-Veröffentlichung des Spiels Fortnite ausgenutzt. Mit vermeintlichen Videos und Anleitungen lassen sich viele ahnungslose Nutzer anlocken und zur Installation der angeblichen Fortnite-App verleiten. Statt Spielspaß erwarte die Anwender jedoch lediglich teure Abos oder die Infizierung ihres Smartphones mit Schadcode.
Gefährliche Sicherheitslücken machen Smartphones angreifbar
Aber auch Sicherheitslücken können für Android-Nutzer gefährlich sein. Zahlreiche Smartphones würden beispielsweise ab Werk mit einer offenen Debug-Schnittstelle verkauft. Dritte könnten dadurch auf das Gerät mit vollen Root-Rechten als Administrator zugreifen. Smartphones rund um den Globus sind bereits durch einen ersten Android-Wurm gefährdet.
Nutzer können Smartphones und Tablets vor Malware schützen
Wie für Desktop-Computer und Notebooks gilt auch für Smartphones und Tablets: Die auf den Geräten installierte Software in Form von Betriebssystem und Apps sollte stets aktuell sein. Updates beheben häufig bestehende Sicherheitsrisiken. Zudem sollten keine Apps außerhalb der offiziellen App Stores aus unsicheren Quellen auf dem mobilen Gerät installiert werden. Außerdem kann eine Schutzsoftware Smartphones und Tablets vor Angriffen von Cyberkriminellen schützen.
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