Mobiles Internet ohne Drosselung: der aktuelle Stand
Mobiles Internet steht für die meisten Besitzer von Smartphones im Mittelpunkt, bei reinen Datentarifen für Surfsticks oder Tablets ist der mobile Zugang unverzichtbar. Vermutlich ist auch deshalb die Drosselung nach Ende des vertraglich vereinbarten Volumens so ziemliche jedem Anwender ein Dorn im Auge. Auf dieser Seite gehen wir darauf ein, was die Drosselung überhaupt ist und mit welchen Tarifen sie umgangen werden kann – sofern es diese überhaupt gibt.
Was ist die Drosselung bei mobilem Internet?
Daten- und Handytarife erlauben zwar dank technischer Standards wie LTE einen schnellen Datentransfer vom Internet aufs Smartphone und umgekehrt. Die Menge der Daten ist allerdings auch bei einer vermeintlichen Flatrate fast immer limitiert, von einer Datenflat kann im Grunde also keine Rede sein. Bei welcher Grenze dieses Limit in Kraft tritt, hängt von der Art des gewählten Tarifs ab. Allerdings schneidet das Erreichen der Grenze den Nutzer nicht komplett vom Internet ab – sondern drosselt nur den Zugang. Sehen wir uns dazu ein detailliertes Beispiel an:
- In einer Datenflat befindet sich ein integriertes Datenvolumen von 1 GB. Das heißt, dass dem Nutzer innerhalb eines Abrechnungszeitraums eine Datenmenge von 1 GB zum Surfen zur Verfügung steht. Bei Erreichen des neuen Abrechnungszeitraums wird die Uhr wieder zurückgestellt und das volle Gigabyte ist wieder verfügbar.
- Sollte der Kunde vor Erreichen des Endes des Abrechnungszeitraums die Grenze von 1 GB überschreiten, drosselt der Mobilfunkanbieter den Zugang. Von LTE-Geschwindigkeit – also beispielsweise 50 Mbit/s – geht es dann runter auf 64 Kbit/s. Mit dieser Geschwindigkeit ist an Video- oder Audiostreaming unterwegs nicht mehr zu denken.
Das mobile Internet reicht dann höchstens noch für den Versand von E-Mails oder Nachrichten über Instant Messenger. Die meisten anderen Anwendungen sind nicht mehr annehmbar ausführbar. In Deutschland rechtfertigen die Anbieter die Drosselung damit, dass mobiles Internet im Unterhalt nun einmal teuer ist und sie daher existieren muss.
Das betrifft alle Tarife mit Internetzugang, egal ob mit dem Smartphone, Surfstick oder Tablet auf Basis von UMTS, HSDPA oder LTE gesurft wird.

Mobiles Internet: Die Anbieter
Es gibt eine große Vielzahl an Anbietern ür mobiles Internet. Hier finden Sie eine Auflistung und die Möglichkeit, die Anbieter per Tarifvergleich zu vergleichen.
Zu den Anbietern
Mobiles Internet mit dem Router
Mit einem mobilen Router kann unterwegs im Netz gesurft werden und der größte Vorteil - mehrere Geräte können den Router zeitgleich nutzen.
Zum mobilen Router-VergleichAuswege aus der Drosselung
Diverse Mobilfunkanbieter haben unkomplizierte Datenoptionen im Angebot, über die sich "Betroffene" kurzerhand neues Volumen dazukaufen können. In Notfällen kann das ganz praktisch sein, um sich etwa 100 MB zusätzlich zu kaufen, wenn es nicht anders geht. Der nächste Ausweg besteht ganz einfach im Abschluss eines Vertrags mit einem größeren Volumen, was aber mit (eventuell hohen) Langzeitkosten verbunden ist. Nicht möglich ist übrigens die Übertragung des Volumens: Volumen aus dem Januar können Nutzer nicht in den Februar "mitnehmen". Das maximale Volumen beginnt immer wieder dort, wo es vertraglich vereinbart wurde.
Auf verschiedene Wege lässt sich die Volumenbegrenzung jedoch ein wenig umgehen bzw. eindämmen: Dazu gehört die Nutzung von öffentlichen Hotspots anstelle des eigenen LTE-Volumens. Einige Anbieter haben außerdem Verträge im Angebot, die beispielsweise bestimmten Datenverkehr abkoppeln und somit umsonst bereitstellen. Dazu gehört etwa ein Tarif der Deutschen Telekom, in dem das Datenvolumen für Spotify umsonst ist. Nutzer können also unbegrenzt unterwegs Musik über den Dienst hören. Auch abgeschwächte Drosselungen gibt es: Einige Anbieter kappen die Geschwindigkeit nicht auf wenige Kilobit pro Sekunde, sondern immerhin noch auf 1 Mbit/s.
Prepaid oder vertragsgebunden: Gibt es Unterschiede?
Kurz gesagt: nein. Sowohl Prepaid-Tarife als auch Varianten mit langer Vertragslaufzeit sind an die Drosselung gebunden, wenngleich es jetzt langsam Bemühungen gibt, diesen Nachteil aufzuweichen. Tarife komplett ohne Drosselung existieren zwar, aber sie tragen auch ein entsprechendes Preisschild. Ob Sie sich also für einen Prepaid-Tarif entscheiden oder für einen längeren Vertrag, ist momentan noch nebensächlich, denn mit der Drosselung müssen Sie in jedem Fall leben, außer Sie wollen viel Geld investieren. Über die einzige "Ausnahme" von dieser Regel informieren wir Sie im nächsten Absatz.

LTE-Tarife für mobiles Internet
LTE wird immer mehr zum Standard und die hohe Surfgeschwindigkeit hat viele Vorteile. Deswegen sollten LTE-Tarife im Vergleich berücksichtigt werden - mittlerweile sind diese erschwinglich.
Zum LTE-Vergleich
Prepaid-Tarife für mobiles Internet
Wer die volle Kostenkontrolle haben will, sollte sich die Prepaid-Tarife für mobiles Internet anschauen. Es gibt eine große Auswahl an Anbietern und Leistung im Prepaid.
Zum Prepaid-VergleichDie Datenautomatik: praktisch, oder?
Klingt wenig spektakulär, kann aber gefährlich sein: Als Datenautomatik bezeichnen einige Anbieter ein Feature, das automatisch das Datenvolumen aufstockt, sobald der Kunde das Ende des aktuellen Kontingents erreicht hat. Natürlich machen die Betreiber das nicht aus Nächstenliebe, sondern buchen dafür automatisch Geld vom Konto des Kunden ab. In der Vergangenheit führte dieses Vorgehen immer wieder zu Beschwerden seitens der Kunden bei den Verbraucherzentralen. Heute sind Datenautomatiken daher oft entschärft: Sie sind zum Beispiel nur noch auf drei zusätzliche Buchungen pro Monat limitiert oder informieren den Kunden via SMS darüber, dass demnächst ein Kontingent gekauft wird, wenn das Surfverhalten nicht geändert wird.
Gerade bei den kleineren Anbietern ist die Datenautomatik häufiger fester Bestandteil des Vertrags. Sie kann zwar im Nachhinein oft gekündigt werden, allerdings geschieht dies nur über Umwege. Wirklich kundenfreundlich ist die Datenautomatik daher bisher nicht, was ihr auch ihren schlechten Ruf eingebracht hat. Falls Sie in einer Suchmaschine mehr zu dem Thema suchen wollen, stoßen Sie auch schnell auf Ratgeber darüber, wie Sie die Datenautomatik abschalten – auch wenn Sie gar nicht explizit danach suchen. Besonders ärgerlich an der Automatik ist auch die Tatsache, dass das zusätzliche Volumen im Verhältnis zu den normalen Kosten innerhalb des Vertrags wesentlich teurer ist.
Der erste Vorstoß seitens der Deutschen Telekom

Seit Anfang März 2018 gibt es in Deutschland vom bundesweit größten Anbieter mobiler Internetzugänge, der Telekom, auch eine echte Flatrate für das Smartphone. Das heißt: Das Datenvolumen ist in keiner Weise begrenzt – auch nicht durch Ausnahmen und Regulierungen im Kleingedruckten. Der dazugehörige Tarif hört auf den Namen MagentaMobil XL und ist aktuell für rund 80 Euro im Monat zu haben. Im Voraus gab es ebenfalls schon Tarife dieser Art bei der Deutschen Telekom, diese orientierten sich jedoch eher in Richtung von 200 Euro pro Monat. Ebenfalls integriert sind natürlich Allnet- und SMS-Flatrates. Die einzige Begrenzung trifft jetzt noch auf die Länderwahl zu: Das unbegrenzte Volumen gibt es nur in Deutschland, im EU-Ausland (also nicht im kompletten Europa!) sind es hingegen 23 GB monatlich. Es bleibt zu hoffen, dass die Deutsche Telekom in naher Zukunft Konkurrenz bekommt und auch andere Betreiber in den Markt der unlimitierten LTE-Flatrates einsteigen.