Highspeed-Internet per VDSL, Kabel-Internet oder LTE: Wie schnell ist der Internetzugang?
Die Zahl der Breitbandanschlüsse in Deutschland lag 2019 bei rund 35,1 Millionen. Die Surfgeschwindigkeit hat sich in den vergangenen Jahren rasant gesteigert. Schnelles Internet ist wichtiger denn je: Im Netz lassen sich Videos und Musik streamen, Online-Games spielen, Video-Chats führen und vieles mehr. Highspeed-Internet ist somit zunehmend gefragt. Dies gilt insbesondere für Familien: Wenn die einzelnen Familienmitglieder zeitgleich im Netz sind, wird ein Internetzugang mit entsprechend hoher Bandbreite benötigt. Doch was bedeutet überhaupt Highspeed-Internet bzw. Highspeed-DSL? Welche schnellen Internetzugänge werden aktuell von DSL-Anbietern, Kabelnetzbetreibern und Mobilfunknetzbetreibern angeboten? Wir geben einen Überblick.
Highspeed-Internet per VDSL: Surfen mit bis zu 250 Mbit/s per Super-Vectoring

Im Netz der Deutschen Telekom waren mit Stand von Oktober 2020 für rund 33 Millionen Anschlüsse Bandbreiten von 100 Mbit/s und mehr verfügbar. Doch sowohl bei dem Bonner Konzern als auch bei Mitbewerbern geht es dank VDSL mit Super-Vectoring sogar mit bis zu 250 Mbit/s ins Netz.
Laut Telekom seien Anschlüsse mit bis zu 250 Mbit/s im Download im Herbst 2020 für 24,3 Millionen Haushalte buchbar. Zwar werden weiterhin VDSL-Tarife mit 50 und 100 Mbit/s angeboten, doch die Nachfrage nach noch mehr Surfgeschwindigkeit wächst. Wir stellen Highspeed-Internet per VDSL, Kabelnetz und per Mobilfunk mit mindestens 250 Mbit/s vor.
Seit August 2018 vermarktet die Deutsche Telekom VDSL-Anschlüsse mit Download-Bandbreiten von bis zu 250 Mbit/s und bis zu 40 Mbit/s im Upload. Die höhere Download-Geschwindigkeit wird durch Einsatz der Technologie Super-Vectoring möglich. Entsprechend schnelle Internet-Anschlüsse lassen sich etwa auch bei Vodafone, 1&1 und O2 buchen.
Die maximalen VDSL-Bandbreiten (Stand: September 2020)
Telekom | VDSL 250 (bis zu 1 Gbit/s per Glasfaser) |
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Vodafone | VDSL 250 (bis zu 1 Gbit/s per Kabel-Internet) |
1&1 | VDSL 250 (bis zu 1 Gbit/s per Glasfaser) |
O2 | VDSL 250 |
Congstar | VDSL 50 |
M-net | VDSL 100 (bis zu 1 Gbit/s per Glasfaser) |
NetCologne | VDSL 250 (bis zu 1 Gbit/s per Glasfaser) |
EWE | VDSL 100 (bis zu 1 Gbit/s per Glasfaser) |
Über das eigene Glasfasernetz bieten beispielsweise der Münchener Telekommunikationsanbieter M-net (www.m-net.de ) sowie der regionale Kölner Provider NetCologne (www.netcologne.de ), aber auch 1&1, bereits höhere Surfgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s an. Die Telekom hält für eine wachsende Zahl an Privatkunden Anschlüsse per Glasfaser mit Download-Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s bereit.
Schnelles Internet per Kabel: Bis zu 1 Gbit/s

Internet-Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s bieten die großen Kabelnetzbetreiber Vodafone und PŸUR ihren Kunden bereits schon länger an. Vodafone (www.Vodafone.de/kabel ) hat inzwischen Kabel-Internet mit Download-Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s im Angebot. Dies war im August 2020 bundesweit bereits für 21 Millionen Haushalte verfügbar. Damit wird die Gigabit-Gesellschaft in Deutschland Schritt für Schritt Realität. In der Region Berlin erlaubt PŸUR (www.pyur.com ), der zweitgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber, seinen Kunden ebenfalls das Surfen per Highspeed-Internet mit bis zu 1 Gbit/s.
Die Tarife für schnelles Kabel-Internet müssen sich im Vergleich mit VDSL nicht verstecken. Im Gegenteil: Die Kabelnetzbetreiber bieten zumindest im Aktionszeitraum zu einem ähnlichen Preis meist erheblich mehr Bandbreite. Vodafone lockt beispielsweise auch bei Internetzugängen per Kabel mit Einstiegspreisen von unter 20 Euro pro Monat. Und auch für Gigabit-Internet gibt es immer wieder befristete Angebote für dauerhaft rund 40 Euro pro Monat. Neben Gigabit-Speed stehen bei den Kabelnetzbetreiber auch geringere Bandbreiten von 500 Mbit/s oder weniger zur Verfügung.
Die maximalen Download-Bandbreiten per Kabel-Internet (Stand: August 2020):
Vodafone | 1 Gbit/s bundesweit 21 Millionen Haushalte |
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PŸUR | 400 Mbit/s 1 Gbit/s in Region Berlin |
Highspeed-Internet per LTE: Bis zu 500 Mbit/s – aber Beschränkung des Datenvolumens

Doch was ist, wenn vor Ort weder VDSL noch schnelles Kabel-Internet verfügbar sind? Eventuell halten die Mobilfunknetzbetreiber über ihr Mobilfunknetz Highspeed-Internet per LTE bereit. Hinsichtlich der Surfgeschwindigkeiten können die LTE-Zugänge mit den Internetanschlüssen im Kabelnetz durchaus mithalten. Die Deutsche Telekom (www.telekom.de/handy ) ermöglicht das mobile Surfen mit Download-Bandbreiten von bis zu 300 Mbit/s. Konkurrent Vodafone wartet mit Highspeed-Internet per LTE mit bis zu 500 Mbit/s auf. Und in Berlin und Düsseldorf hat Vodafone das LTE-Netz bereits auf 1 Gbit/s beschleunigt.
Um solch hohe Bandbreiten zu erreichen, müssen diese technisch allerdings auch vom Smartphone unterstützt werden. Telefónica Deutschland hinkt in Punkto LTE-Bandbreite hinterher: Aktuell sind LTE-Tarife mit bis zu 225 Mbit/s verfügbar. Das Problem bei den mobilen Highspeed-Angeboten ist jedoch das limitierte LTE-Datenvolumen. In der Regel stehen meist maximal einige Gigabyte Highspeed-Datenvolumen pro Monat zur Verfügung, danach wird die Bandbreite drastisch gedrosselt – und es ist bis zum Monatsende vorbei mit schnellem Internet. Eine wirkliche Alternative sind LTE-Anschlüsse für Vielsurfer somit nicht, wenn nicht einer der relativ teuren Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen gewählt wird.
Die maximalen Download-Bandbreiten per LTE (Stand: September 2020):
Deutsche Telekom | 300 Mbit/s |
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Vodafone | 375 bzw. 500 Mbit/s (1 Gbit/s in ersten Orten) |
Telefónica Deutschland/O2 | 225 Mbit/s |
Highspeed-Internet per Glasfaser, 5G und DOCSIS 4.0: Was erwartet Internetkunden in der Zukunft?
Schnelles Internet dürfte sich in Deutschland in den kommenden Jahren immer stärker durchsetzen und auch die ländlichen Regionen erreichen. Bis 2025 hat die Bundesregierung das Ziel gesetzt, dass flächendeckend alle Haushalte Highspeed-Internetzugänge mit bis zu 1 Gbit/s nutzen können. Als wirklich zukunftsfähige Technologie für die Realisierung von Gigabit-Internet gilt Glasfaser.
Hier ist Deutschland im internationalen Vergleich jedoch noch weit abgeschlagen. 2019 lag die Glasfaserabdeckung hierzulande bei rund 11 Prozent. Nur 4 Prozent der Haushalte nutzte zudem aktiv Glasfaseranschlüsse. Dies hat vielerlei Gründe: Teils liegt der Fokus noch aus dem Ausreizen der alten Infrastruktur mittels Vectoring, teils fehlte es an richtungsweisender Förderung. Deutschlandweit treiben Anbieter wie die Telekom, Vodafone und Deutsche Glasfaser den Ausbau vom schnellen Internet über Glasfaser voran. Auch zahlreiche örtliche Versorger- wie zum Beispiel die Stadtwerke - bauen eigene Netze auf. Die Politik ist inzwischen bei Fördermaßnahmen auf Glasfaser umgeschwenkt und will bis 2025 möglichst flächendeckend Gigabit-Anschlüsse in Deutschland erreichen
Daneben bietet aber auch das Kabelnetz dank DOCSIS 3.1 und dem kommenden Standard DOCSIS 4.0 künftig Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 Gbit/s bis hin zu 10 Gbit/s. Und der in immer mehr Orten verfügbare schnelle Mobilfunkstandard 5G erlaubt ebenfalls eine Nutzung von Highspeed-Internet mit Gigabit-Tempo.

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