Handys für Kinder: darauf sollten Eltern achten
Heute besitzen selbst Kinder bereits Smartphones, mit denen ihnen die gesamte Welt der sozialen Netzwerke und des Internets offensteht. Aber sollte der Nachwuchs wirklich schon in jungen Jahren mit den Geräten hantieren? Welche Modelle eignen sich für Kinder und wo liegen die Gefahren? Dieser Artikel klärt auf – von der Technik bis zum Umgang mit Handys.

Handys für Kinder: Feature-Phone oder Smartphone?
Zuerst gilt es, sich zwischen den einfachen Feature-Phones und den vollwertigen Smartphones zu entscheiden. Als Feature-Phone werden allgemein hin Geräte bezeichnet, die noch echte physische Tasten besitzen.
Das Display ist klein, App-Stores gibt es nicht, soziale Interaktionsmöglichkeiten sind auf Telefonate und SMS-Nachrichten beschränkt. Als Ausgleich gibt es eine meist sehr ausdauernde Akkulaufzeit.
Smartphones sind das, was seit dem ersten iPhone populär wurde: Geräte, deren Display die gesamte Frontseite bedeckt und die um mehrere Größenordnungen schneller sind und viel mehr Funktionen bieten. Sie sind auch bei Kindern beliebt, da nur auf diesen Geräten WhatsApp und Co laufen. Einen ersten Vergleich liefert unser nachfolgender Handyrechner.
Inhaltsverzeichnis
Gründe, die für ein Kinderhandy sprechen
- Ihr Kind lernt den verantwortungsbewussten Umgang mit Medien
- es gibt viele gute Lern-Apps
- Ihr Kind ist erreichbar, wenn es unterwegs ist
- Smartphones sind eine gute Möglichkeit, Kinder kontrolliert an das internet heranzuführen
Jetzt günstige Smartphones für Kinder finden
Welches Alter passt zur Handynutzung?
Die Initiative SCHAU HIN!, die unter anderem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird, rät dazu, vor dem Alter von zwölf Jahren keine vollwertigen Smartphones für Kinder anzuschaffen. Dies ist begründet in der Tatsache, dass der Weg von Webseiten für Kinder zu Pornografie und Gewalt praktisch nur durch die Eingabe einer einzigen URL in die Adressleiste des Browsers getrennt ist. Kinder haben normalerweise nicht die notwendige Reife, um sich der Risiken bewusst zu sein, die im Internet selbstverständlich vorhanden sind. Das Internet bildet die komplette menschliche Gesellschaft mit all ihren Höhen und Tiefen ab – genauso wie etwa eine belebte Innenstadt, in der Sie kleine Kinder sicherlich auch nicht unbeaufsichtigt zu jeder Tages- und Nachtzeit entlassen würden.
Geräte, die vor dem 12. Lebensjahr angeschafft werden, sollten der Initiative zufolge vor allem als typisches Notfall-Handy für den Schulweg und ähnliche Aufgaben in Betracht gezogen werden. Damit einhergehen – unabhängig vom Alter – sollte auch ein Gespräch über die Kosten geführt werden. Da Kinder kein Geld verdienen und daher einen Betrag von z.B. 50 Euro schlecht in Relation zur geleisteten Arbeit stellen können, fehlt oft ein Gespür dafür, was "teuer" ist und was nicht. Hier ist das Handy auch ein gutes Instrument für die Erziehung: Prepaid-Tarife, die vielleicht 10 Euro pro Monat bereitstellen, werden Kinder lehren, mit ihren Ressourcen sorgsam umzugehen. Einige Anbieter führen auch spezielle Tarife für Kinder und Jugendliche, die sich häufig durch eine Kostenreduktion im Vergleich zu "echten" Tarifen bemerkbar machen.
Aber seien wir ehrlich: In der Realität ist es schwierig, einem Kind bis zu einem Alter von 12 Jahren ein Smartphone zu verweigern. Eine Möglichkeit Kinder von ungeeigneten Webseiten fernzuhalten, wäre die Browserfunktionen einzuschränken. Je nach Betriebssystem gibt es hier unterschiedliche Möglichkeiten. Dann kann das Kind trotzdem Whatapp usw. nutzen. Weitere Sicherheitsmaßnahmen finden Sie im Folgenden.
Sicherheitseinstellungen am Smartphone
Auch Kinder haben bereits wertvolle Daten zu verlieren – wie z.B. Fotos, Kontaktdaten, Adressen und dergleichen mehr. Damit diese Informationen nicht in die Hände Dritter gelangen, sollten PIN-Sperren oder Fingerabdruck-Sensoren zum guten Ton gehören (letztere Option ist eher selten in günstigen Geräten zu finden). Kindern sollte außerdem bewusst sein, welchen Stellenwert die PIN oder auch Passwörter haben. Sie sind die letzte Instanz, die alle persönlichen Daten von den Augen anderer Personen fernhält. Es liegt an den Eltern, Kindern den Stellenwert dieser Daten und Schutzmechanismen in einfachen Worten zu erklären ("Du würdest es ja auch nicht mögen, wenn eine fremde Person in deinem Schrank wühlt, oder?").
Treffen Sie gegebenenfalls Vorkehrungen, damit Sie die Daten auf dem Smartphone aus der Ferne löschen können. Das geht bereits mit einfachen, kostenlosen Bordmitteln wie dem Google Device Manager für Android-Smartphones. Auch Apple bietet eine entsprechende Option. Im Zweifelsfall ist es immer besser, Daten komplett zu löschen als zu riskieren, dass jemand anders sie in die Hand bekommt. Übertreiben sollten Eltern es aber nicht: Beispielsweise existiert Software, mit der die Aktivitäten des Kindes auf dem Smartphone exakt nachverfolgt werden können. Hier wird die Grenze zur Privatsphäre schon deutlich überschritten und stellt vor allem für Teenager wahrscheinlich einen erheblichen Vertrauensbruch dar.
Die Hardware: Was ist wichtig?
Spezielle Geräte für Kinder, wie es sie etwa auch für Senioren gibt, existieren im Handysektor nicht. Allerdings können die Geräte im Nachhinein trotzdem kindgerecht gemacht werden – z.B. durch Schutzhüllen. Modelle mit Gummi- oder Silikonmantel sind sehr widerstandsfähig und schützen das Smartphone daher auch beim Sturz aus großer Höhe effektiv. Varianten, die das Handy komplett umschließen und damit auch die Displayseite schützen, sind vorzuziehen. Da diese Hüllen nur wenige Euro kosten, gibt es kaum einen Grund, darauf zu verzichten.
Ebenfalls eine Option sind wasserdichte Geräte, die Schutz auch im Badezimmer liefern oder auch draußen am See (aber nicht unbedingt am Meer, da es sich dort um Salzwasser handelt). Allerdings sind wasserdichte Smartphones eher im oberen Preisbereich angesiedelt. Für Kinder kommen Sie daher eher selten in Frage. Spezielle Hüllen existieren auch hier, um das Handy im Nachhinein gegen Wasser zu schützen. Wirklich praktisch sind sie aber nicht, da sie keinen Zugriff auf das Handy innerhalb der Tasche zulassen. Vergleichbar sind sie eher mit einem Plastikbeutel – eine schlechte Option.

Die Nutzungszeit: weniger ist mehr
Es ist schwierig, die Verwendung des Handys genau zu protokollieren. Der kurze Griff in die Hosentasche, weil ein Freund eine Nachricht gesendet hat, ist zeitlich kaum fair zu erfassen. Besser ist es, sich an eine Priorisierung zu halten: Stehen viele weitere, wichtige Dinge auf dem Plan, die Vorrang vor dem Überprüfen der Nachrichten bei WhatsApp haben, sollten diese Aufgaben immer zuerst erledigt werden. Bei Kindern, die das Gerät der Eltern gelegentlich nutzen, helfen hingegen echte zeitliche Grenzen. SCHAU HIN! empfiehlt dafür, dass Kinder zwischen sieben und zehn Jahren nicht mehr als 45 Minuten täglich mit dem Smartphone verbringen sollten. Achtung: Eine Pauschalisierung ist schwer - als Richtwert ist die Dreiviertelstunde jedoch in Ordnung und kann nach eigenen Bedürfnissen angepasst werden.

Kinderhandys und Software-Settings: kein Ersatz für elterliche Aufsicht!
Bei aller Liebe zur Hardware und den guten Funktionen, die von den Geräten und der Software inzwischen angeboten werden, gilt es abschließend zu bedenken, dass die Eltern noch immer eine Aufsichtspflicht haben. Verbringt das Kind den halben Tag mit casinoähnlichen Glücksspielen am Smartphone, tragen Eltern dafür die Verantwortung – nicht der Hersteller der Geräte oder der Anbieter der Software. Daher gilt: Regelmäßige Kontrollen oder Gespräche darüber, was das Kind mit dem eigenen Handy so anstellt, sind der Schlüssel für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien schon im Kindesalter. Übrigens gibt es auch Apps, mit denen Sie das Smartphone für ihr Kind sicher machen können. Der Vorteil: Medien und das Internet werden greifbar und der korrekte Umgang kann beigebracht werden.
Gefahrenquelle App-Store
Unabhängig davon, ob es sich um ein Gerät mit Android oder iOS als Betriebssystem handelt, stellen sowohl der Google Play Store als auch der App Store von Apple einen gewissen Gefahrenherd dar. Nicht unbedingt aufgrund der Apps selbst, sondern auch wegen der Medien, die dort zur Verfügung stehen. Beispielsweise können, ohne die richtigen Einstellungen, auch Kinder problemlos auf Serien und Filme zugreifen, die für ihr Alter eigentlich nicht geeignet sind. Bestimmte Apps und Spiele hingegen haben einen ähnlichen Charakter wie Glücksspiele und können in den unreflektierten Augen von Kindern eine hohe (und bedenkliche) Faszination auslösen.
Ebenfalls bedenklich ist die Tatsache, dass hier natürlich finanzielle Schäden angerichtet werden könnten – durch vermeintlich günstige Mikro-Transaktionen in Spielen etwa, die in der Summe dann aber doch einen hohen Wert erreichen.
Anhand des Google Play Stores erfahren Sie im Folgenden, wie Sie sich und Ihre Kinder vor diesen Ärgernissen schützen:
- Öffnen Sie den Store und gehen Sie dann in die Einstellungen des Programms.
- Dort finden Sie die Jugendschutzeinstellungen. Um diese festzulegen und zu ändern, müssen Sie eine PIN auswählen (die Sie auf keinen Fall vergessen sollten!).
- Danach sehen Sie einige Medientypen wie Filme, Serien, Musik, Spiele und Apps. Für alle Typen können Sie noch einmal getrennte Alterseinstufungen festlegen – also z.B. nur Filme bis 12 Jahren freigeben.
- Eine Ausnahme ist die Musik, da es hier keine exakten Altersbeschränkungen gibt. Sie dürfen aber Angebote herausfiltern, die eine zu harte Sprache verwenden.
Die meisten eventuellen Gefahren haben Sie jetzt schon einmal gedämmt. Bei Apps würden wir dazu raten, Kinder komplett von deren Installation abzuhalten, um die oben erwähnten finanziellen Schäden fernzuhalten. Ebenfalls in den Einstellungen des Google Play Stores finden Sie dazu die Option, eine Authentifizierung für den App-Einkauf und das Herunterladen von Programmen zu erfordern (über ein Passwort, das hoffentlich nur Sie kennen).
Argumente für ein Feature-Phone
Die einfache Lösung lautet, Kindern bis zu einer gewissen Altersgrenze Feature-Phones mit auf den Weg zu geben. Das reicht bereits aus, damit der Nachwuchs permanent erreichbar ist, was auch ein Gefühl von Sicherheit geben kann. Für Freunde ist das Kind dann ebenfalls immer erreichbar – wenngleich auch nur über Telefon und SMS.
Dies sollte auch die Lösung sein, wenn es sich um Kinder bis etwa 8 Jahre handelt. Verallgemeinern lässt sich diese Aussage allerdings schlecht, da Kinder sich völlig unterschiedlich entwickeln. Um ein Smartphone richtig bedienen zu können, ist jedoch eine gewisse Feinmotorik notwendig, die Sechsjährige z.B. nicht immer mitbringen.
Unabhängig davon, welches Modell es am Ende wird: Es sollte nicht zu teuer sein. Kinder bis zum Teenager-Alter können häufig schlecht einschätzen, welchen Wert bestimmte Gegenstände haben. Die Geräte gehen schneller verloren, kaputt oder werden anderweitig in Mitleidenschaft bezogen. Wenn Geld bei Ihnen nicht gerade auf Bäumen wächst, sollten Sie es im Bereich unter 100 Euro halten.

winSIM LTE All 5 GB + 3 GB
- Telefon-Flatrate in alle Netze
- SMS-Flatrate
- Internet-Flatrate mit 8 GB
- 50,0 Mbit/s im LTE-Netz
- Telefonica-Netz
- Over-Ear-Kopfhörer
Apple AirPods Max im Test: Gelungener Einstand mit sattem Sound
- 600-Euro-Smartphone
OnePlus 8T im Test: Das 5G-Smartphone ist in 40 Minuten geladen
- Neue Tablets
Apple iPad Air 4 und iPad 8 im Test: Ambitioniert oder traditionell?
Smartphone-Neuheiten
Smartphone suchen & finden

Unsere Smartphone-Suche findet mit wenigen Klicks das passende Modell für Sie!
Zum Smartphone-FinderHandyversicherung

Eine Handyversicherung schützt das teure Smartphone vor Bruch-, Sturz- und Wasserschäden.
Handyversicherung- Tipps & Test
- Handy-Bestenlisten
- Smartphone-Testberichte
- Handy-Vergleich
Alle Tarif- und Preisangaben brutto. Trotz sorgfältiger Erstellung kann für die Richtigkeit keine Haftung übernommen werden. Beachten Sie Preise und AGB der Anbieter. Alle Angaben ohne Gewähr.